Auch der Faire Handel hat einen Platz im Blumenteppich zu Fronleichnam bekommen: Prominent haben die Aktiven der Gemeinde das Engagement für globale Solidarität und gerechtes Wirtschaften in den Gottesdienst eingebunden. Vorne am Altar machte außerdem ein großes Fairtrade-Siegel das Anliegen sichtbar. Im festlichen Rahmen feierte die Kirchengemeinde St. Peter an diesem Tag ihre Auszeichnung als "Faire Gemeinde" - die erste katholische im ganzen Dekanat.
Das lang anhaltende Engagement in St. Peter ist beachtlich: Bereits 1989 wurde der Verein „Arbeitsgemeinschaft Eine Welt e.V.“ von einigen Akteuren des ökumenischen Ausschusses beider Kirchengemeinden gegründet; dies mündete schließlich in der Gründung des Weltladens in Bad Waldsee. Seither blieben die Aktiven der Gemeinde am Ball und engagieren sich zum Beispiel weiter nachdrücklich in der Fairtrade-Gruppe der Bad Waldseer Fairtrade Kommune.
Um Faire Gemeinde zu werden, verpflichten sich die Kirchengemeinden auf eine Reihe von Kriterien und betreiben außerdem Öffentlichkeitsarbeit und machen Bildungsangebote. In St. Peter wurden die Kriterien Faire Geschenke, Faire Bewirtung und Müllvermeidung gewählt und von Anfang an ambitioniert zusätzliche Ziele gesteckt. So gibt es eine Verkaufsstelle Fairer Produkte, weiter die lebendige ökumenische Zusammenarbeit und es wird konsequent Ökostrom verwendet. Engagiert bringt die Gemeinde die Verantwortung für die Schöpfung und die globale Solidarität bei Aktionen und Veranstaltungen mit ein: Genannt seien aus den vielen Aktivitäten nur das Fastenessen, der Misereor-Sonntag, das Engagement zu fairer Mode oder die vielfältigen Veranstaltungen in der Fairen Woche. Das Engagement für die Schöpfung darf in St. Peter auch leuchten und Partner finden: Gemeinsam arbeitet die Gemeinde in einem erfolgreichen Netzwerk mit Weltladen, KAB, Aktion Hoffnung und vielen weiteren Akteuren zusammen.
"Ihr Engagement ist sehr wichtig. Denn wenn Kirchengemeinden fair handeln, werden sie zum Vorbild in unserer Gesellschaft", so Projektreferetin Sylvia Hank, die die Auszeichnung überbrachte. "Sie zeigen, dass man etwas bewegen kann. Sie machen deutlich: Für uns als Christinnen und Christen ist es wichtig, Gottes Gaben gerecht zu verteilen. Damit alle Menschen in Würde leben können, weltweit. Und damit auch unsere Enkel und Urenkel eine Welt haben, die Ihnen alles gibt, was sie zum Leben brauchen."
In zwei Jahren kann St. Peter in Bad Waldsee die Auszeichnung "Faire Gemeinde" erneuern.
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