Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, sagt Jesus im Evangelium des kommenden Sonntags.
Wie malt man Frieden? Wie spielt man Frieden?
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Gäste,
Frieden ist kostbar. Das begreift man erst so richtig, wenn er bedroht ist oder verloren wie derzeit im Osten Europas. Frieden ist nie selbstverständlich, er ist immer das Ergebnis von aktiver Bemühung. Von Verhandlungen, von Verträgen, von lebendigen Beziehungen zwischen Ländern und Kulturen. Am Frieden bauen aber auch die vielen einzelnen Menschen, die sich in ihrem Alltag bemühen, gut und fair miteinander umzugehen. Sie schaffen die Basis für eine friedlichere Welt. Der große indische Pazifist Mahatma Gandhi hat dafür Regeln entwickelt, Friedensregeln. Fünf einfache, ganz konkrete Grundsätze, die jede und jeder im Alltag immer wieder anwenden kann.
Erstens: Ich will bei der Wahrheit bleiben.
Zweitens: Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen.
Drittens: Ich will frei sein von Furcht.
Viertens: Ich will keine Gewalt anwenden.
Und schließlich die fünfte Friedensregel: Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.
Die Friedensregeln sind kein Programm, mit dem sich konkrete Politik machen lässt. Dennoch sind sie ein Beitrag zum Frieden. Denn jeder Frie- den fängt in den Köpfen und Herzen von Menschen an. Auch in meinem Kopf und in meinem Herzen.
Und wenn Sie noch die zwei Geschichten lesen, die auf dieser Seite abgedruckt sind, dann sind Sie sicher mit mir einig: Diese Friedensregeln könnten wunderbare Spielregeln für die Kinder sein. Oder eben auch für uns, wenn wir das Friedensspiel neu lernen.
Und diese Friedensregeln könnten kleine Details sein in Ihrem Bild des Friedens, das in Ihrer Fantasie oder konkret auf einem Blatt Papier entsteht, von Ihnen gemalt …
Ich grüße Sie alle mit dem schönen franziskanischen Gruß – pace e bene, Frieden und Güte!
Pfr. Werner