Liebe Besucher. Herzlich Willkommen bei der Blutreitergruppe Bad Waldsee e. V.
Mit unserer Homepage möchten wir uns allen vorstellen und darüber informieren was es mit der Blutreitergruppe auf sich hat.
Diese Homepage ist nicht nur für Blutreiter sondern auch für alle anderen die Interesse daran haben den aktiven Pferdesport mit der Religion zu verbinden, den Glauben, die Tradition und das Hobby zu vereinen und dabei eine 900 Jahre alte Tradition aktiv mit zu gestalten.
Unser Verein besteht nicht nur aus aktiven sondern auch aus passiven Mitgliedern, die die Reiter unterstützen und auch immer gerne gesehen sind. Alle zusammen haben wir das Ziel in der Gemeinschaft die Tradition weiter zu leben.
Wir wünschen uns das wir durch unsere Homepage auch junge Reiter für unseren Verein und das Blutreiten begeistern können und dadurch auch eine Begeisterung für den Glauben wecken.
Die Vorstandschaft und die gesamt Blutreitergruppe Bad Waldsee wünscht den Lesern dieser Seiten viel Spaß und Freude.
Veranstaltungsprogramm 2024 der Blutreitergruppe Bad Waldsee e.V.
DownloadSatzung der Blutreitergruppe Bad Waldsee
DownloadGeschichte der Hl. Blutverehrung und des Blutrittes in Weingarten
Das Blut Christi, wovon in Weingarten einige Tropfen aus der Seitenwunde des gekreuzigten Christus verehrt werden, wurde nach der Legende vom römischen Soldaten Longinus, der mit seiner Lanze diese Wunde setzte, - vermischt mit Erde von Golgotha – aufbewahrt, nachdem Longinus Christus bei dessen Tod als Sohn Gottes erkannt hatte. Mit Longinus gelangte diese Reliquie nach Mantua in Oberitalien, wurde dort zweimal versteckt, verloren und wiederaufgefunden, zuletzt an der Stelle, an der sich heute die Basilika San Andrea erhebt.
Bei dieser letzten Wiederauffindung wurde die wertvolle Reliquie dreigeteilt, ein Teil verblieb in Mantua, ein Teil ging mit dem Papst nach Rom, den dritten Teil erhielt Kaiser Heinrich III.
Kaiser Heinrich wiederum schenkte einen Teil seiner Reliquie Balduin von Flandern, der sie seinerseits seiner Tochter Judith vermachte; diese war mit Welf IV. von Weingarten verheiratet.
Am 04.03.1094 stiftete Judith diese Reliquie nebst anderen dem Kloster Weingarten.
Seit damals ist der Aufenthalt der Reliquie – unterbrochen von einer kurzen Zeit bei Auflösung des Klosters in der Säkularisation – in der Basilika Weingarten, immer wieder belegen historische Dokumente dies und die Wallfahrt; so gewährte Papst Innozenz VIII. Am 18.02.1487 den Pilgern einen Ablaß, Papst Clemens X. bestätigte die Hl.Blut Bruderschaft im Jahre 1671, unter Abt Plazidus Renz wurde sie erneut bestätigt von Papst Benedikt XIV. 1743. Auch der Blutritt selbst wird in alten Dokumenten erwähnt, erstmals 1529 in einem Schriftwechsel des Klosters, 1753 wird eine Reiterzahl von 7053 genannt, 1781 die Zugordnung, Gebete und eine Reiterzahl von >7000 festgehalten. Die Reiterzahl beim letzten Blutritt vor dem 2. Weltkrieg betrug 1700 Reiter, erst 1948 wurde die Reiterprozession dann wieder erlaubt – ab 1940 zu Fuß in der Kirche, 1946 und 1947 zu Fuß um den Ösch. 1954 waren es dann bereits wieder 2421 Reiter in 95 Gruppen.
Seit 1896 wird auch die Lichterprozession am Himmelfahrtsabend dokumentiert, erste eigenständige Blutreitergruppen werden seit 1905 mit der Gründung der Blutreitergruppe Baienfurt zur heutigen Struktur der Reiterprozession führen. 1912 kam der Blutreiterverein dazu, 1968 wurde die Blutfreitagsgemeinschaft gegründet. Diese trägt zusammen mit den etwas über 100 Blutreitergruppen und mit der katholischen Gemeinde Weingarten und Stadt Weingarten diese Tradition heute.
Seit über 900 Jahren wird diese Reliquie nun in Weingarten verehrt, als sogenannte Herrenreliquie gilt sie als besonders wertvoll, da sie direkt von Christus - vor dessen Himmelfahrt - abstammt.
Reliquien sind im Laufe der Kirchengeschichte quasi als Erinnerungsstücke von großer Bedeutung gewesen, Erinnerungsstücke an Jesus Christus und heilige Frauen und Männer für diejenigen, welche zu späteren Zeiten Christus und die verehrten Heiligen nicht mehr persönlich erlebt hatten, denen diese Reliquien aber eine greifbare Verbindung ermöglichten. Diese Reliquien rückten den Gläubigen die Botschaft Christi und das beispielhafte Leben der Heiligen in den Bereich des greifbar Realen und wurden ihnen so Stütze im Glauben. Die Christusreliquie des Hl. Blutes verweist dabei direkt auf die Erlösung der Menschen durch Christi Tod am Kreuz, die Heiligenreliquien auf die erfolgreich gelebte Christusnachfolge durch die Generationen und durch alle Schichten, Frauen wie Männer.
Über die Jahrhunderte waren Orte mit Reliquien „Brennpunkte“ des Glaubens und des Gebets, herausragende Reliquienorte wurden zum Ziel großer Wallfahrten. An diesen Orten fühlten sich die Gläubigen Gott besonders nahe, hierhin trugen sie ihre Sorgen und Nöte. Parallel hierzu wurden diese Orte auch kulturelle Zentren, die Kirchen und Klöster wurden dadurch bedeutend und auch wirtschaftlich prosperierend.
Auch in Weingarten fand diese Entwicklung statt, die zunehmende Bedeutung der Abtei wuchs auch durch diese besondere Reliquie, wie auch die Wallfahrtsgeschichte belegt. Durch viele Jahrhunderte bis heute spiegelt die Wallfahrtstradition des Blutrittes den Glauben und die Überzeugung der Reiter und Pilger wider, von Generation zu Generation weitergegeben ist diese Tradition in Oberschwaben tief verwurzelt. Große Mühen und Belastungen werden von den Familien und Wallfahrern auf sich genommen, damit dieser oft höchste Feiertag des Jahres begangen werden kann.
Stiftergedenktage
- Judith 5. März
- Welf IV. 9. November