In drei Tagen die Welt ein Stück besser machen … Das klingt doch völlig unrealistisch, oder? Mehr als 70.000 Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland zeigten aber, dass genau das möglich ist – und zwar bei der 72-Stunden-Aktion vor wenigen Tagen. 

Was für eine himmlische Ermutigung! 

Liebe Gemeindemitglieder, 
liebe Bürgerinnen und Bürger, 
liebe Gäste, 

in ganz Deutschland setzten in diesen drei Tagen junge Leute soziale Projekte um. Die einen reparierten einen Spielplatz, die anderen feierten ein Fest mit dem Flüchtlingsheim und brachten Menschen im Stadtteil zusammen. Wieder andere zeigten mit einem Rollstuhlparcours, was Menschen behindert, die im Rollstuhl sitzen – zum Beispiel fehlende Rampen oder kaputte Aufzüge. Viele Gruppen setzten sich auch für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. Sie bauten beispielsweise Insektenhotels, sammeln Müll und pflanzen Bäume. 

Ich gehöre zum großen Team der katholischen Jugendarbeit, die diese 72-Stunden-Aktion in Baden-Württemberg organisiert. „Uns schickt der Himmel“ steht auf den grünen T-Shirts der jungen Menschen, das ist das Motto der Aktion. Und für mich sind diese Kinder und Jugendlichen wirklich so etwas wie kleine Himmelsbotinnen und -boten. Ich finde es unglaublich, was die Kinder und Jugendlichen in dieser kurzen Zeit bewegen und für andere auf die Beine stellen. Und nicht nur das: Es ist eine tolle Erfahrung für alle, die da mitmachen. Weil sie spüren: Ich kann hier wirklich was verändern, ich kann die Welt ein Stück besser machen! Gemeinsam machen wir einen Unterschied! 

Mir machen diese jungen Menschen gerade in diesen Zeiten ungeheuer viel Mut. Und den brauche ich dringend, wenn ich in die Welt schaue und manchmal das Gefühl habe, dass die Krisen zu groß und wir zu klein sind, um sie zu lösen. Klimakrise, Bildungsmisere, demokratiefeindliche Strömungen, Kriege – wo soll man da nur anfangen? 

Die Kinder und Jugendlichen zeigten in diesen drei Tagen, dass wir gemeinsam viel mehr schaffen können, als wir zunächst vielleicht glauben. Sie machen deutlich, dass niemand zu klein ist – und jede und jeder etwas dazu beitragen kann – wenn wir anpacken und loslegen! 

In nur 72 Stunden die Welt ein Stück besser machen – was für eine himmlische Ermutigung! 

Text einer Organisatorin auf Landesebene

Stellvertretend für die etwa 80 Bad Waldseer Teilnehmer an der 72-Stunden